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Noch nicht fertiggestelltes Projekt Noch nicht fertiggestelltes Projekt

L03 - Erhalt der Baukultur in den Landschaften Eiderstedt und Stapelholm

Projekte vor 2015

Welter Straße 1, 25836 Garding

Das Kooperationsprojekt mit der AktivRegion Eider-Treene-Sorge möchte die Baukultur in den Regionen Eiderstedt und Stapelholm erhalten.


Wichtiges Kulturgut in Schleswig-Holstein sind die über Jahrhunderte gewachsenen Hauslandschaften. Ein besonderes Charakteristikum sind die reetgedeckten, ursprünglich meist landwirtschaftlich genutzten Gebäude.

In den Landschaften Eiderstedt und Stapelholm besteht eine große Vielfalt an orts- und landschaftsbildprägenden historischen Gebäuden, da hier drei Haupttypennorddeutscher Bauernhäuser - Haubarge, Fachhallen- und Querdielenhäuser - vorzufinden sind. Vielfach stehen sie unter Denkmalschutz. Ihre Unverwechselbarkeit stiftet Identität in der heimatlichen Umgebung. Der Strukturwandel verbunden mit sozialen und ökonomischen Veränderungen, der Bevölkerungsrückgang im ländlichen Raum sowie die hohen Kosten für den Erhalt der traditionellen Bauwerke bedrohen den Fortbestand dieser Kulturlandschaften. Der schleichende Verfall der Kulturgüter reduziert die Attraktivität der Ortskerne sowohl für Einheimische als auch für Touristen, was sich negativ auf die Lebensqualität und die Zukunftsfähigkeit der Region im Allgemeinen und der Ortskerne im Speziellen auswirkt. Hinzu kommt, dass die Landschaften Eiderstedt und Stapelholm generell als strukturschwach zu bezeichnen sind. Neben der Landwirtschaft ist der Tourismus einer der wenigen Wirtschaftszweige in der Region. Dieser ist jedoch abhängig von der Attraktivität der Landschaft und somit dem Erhalt von Baukultur und Kulturgütern. 

Das Kooperationsprojekt der AktivRegion Südliches Nordfriesland und AktivRegion Eider-Treene-Sorge verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, denn allein mit einer finanziellen Förderung von Baumaßnahmen kann die Baukultur einer Region nicht erhalten werden. Das Projekt setzt sich aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Bausteinen zusammen, die die gesammelten Ideen der Akteure aufgreifen und sich in folgendeHandlungsfelder einordnen lassen:


1. Erhaltung und Nutzung der Gebäude

Voraussetzung für die Erhaltung der prägenden Gebäude ist eine wirtschaftliche Nutzung. Dafür sind in der Regel Investitionen in bauliche Maßnahmen notwendig. Mit einer finanziellen Förderung durch das Projekt soll für die Eigentümer der Anreiz geschaffen werden, diese notwendigen Investitionen zu tätigen. Die Lenkungsgruppe hat die max. förderfähigenKosten auf 35.500 € festgelegt.


2. Beratung und Information

Die Beratung der Gebäudeeigentümer und die Information der Öffentlichkeit sind der zweite Schwerpunkt des Projektes. Die Beratung erfolgt in Kooperation mit der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landschaft. Die in diesem Handlungsfeld zu bearbeitenden Themen sind äußerst vielfältig und interessieren meistens nicht nur die Bauherren. Deshalb werden in dem Projekt nicht nur die ausgewählten Bewerber bei der Umsetzung ihrer Maßnahmen beraten, sondern in vielen öffentlichen Veranstaltungen werden vielfältige Informationen rund um das Thema Baukultur angeboten. Auf einer Internetseite werden zudem alle Informationen bereitgestellt. Dieses Ziel ist natürlich nur durch eine umfangreiche ehrenamtliche Arbeit der vielen Kooperationspartner zu erreichen.Bei vielen Gebäuden geht es nicht nur um die Frage, wie die Bausubstanz zu erhalten ist, sondern vor allem darum, wie dauerhaft eine wirtschaftliche Nutzung des Gebäudes möglich ist. Insbesondere das Thema „Energieeffizienz“ ist dabei besonders wichtig. Daher wird als Voraussetzung für eine Förderung der Investition aus Mitteln der AktivRegion eine sogenannte „Vor-Ort-Beratung“ zur Auflage gemacht. Außerdem haben die Reetdacheigentümer und andere Interessierte die Möglichkeit, nach einem eintägigen Lehrgang einen „Reet-Haus-Pass“ zu erwerben.


3. Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten

Stärkung traditioneller Handwerksberufe: Der Erhalt der Baukultur geht einher mit zahlreichen baulichen Maßnahmen an den Gebäuden, die nur von fachkundigen Handwerkern vorgenommen werden können. Davon profitieren die regionalen Handwerkerbetriebe, die die nachgefragten Dienstleistungen anbieten genauso, wie der regionale Baustoffhandel, da primär natürliche, regionale Baustoffe (Reet, Lehm, etc.) eingesetzt und sofern möglich historische Materialien wiederverwendet (Restaurierung) werden.
Der örtliche Tourismus profitiert in mehrerer Hinsicht. Durch die Umnutzung und Modernisierung der traditionellen Bauwerke erhöht sich die Attraktivität der Urlaubsregion. Hinzu kommt, dass die Bauwerke für den Tourismus anhand von Informationsbroschüren vermarktet werden sollen und einige Bauwerke für Besichtigungen geöffnet werden.


Projektträger:

Amt Eiderstedt


Ansprechpartner:

Katja Andresen


Projektlaufzeit:

2012 bis 2014


Gesamtinvestition:

2.741.800,66 €; Fördersumme: 746.814,50 €