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KI erhält Einzug ins Kreisarchiv Nordfriesland

Für einen leichteren Zugang sollen die Akten digitalisiert werden. © Sara Toschke
Kreisarchiv Nordfriesland © Sara Toschke

Auf der letzten Vorstandssitzung konnten sich zwei Projektträger über eine Förderzusage freuen. Für die Radstation Husum des Diakonischen Werks soll eine mobile Fahrradwaschanlage angeschafft und zwei Personalstellen eingerichtet werden. Im Kreisarchiv Nordfriesland soll mithilfe von moderner Technik und Künstlicher Intelligenz die Vergangenheit digital und für alle leicht zugänglich werden.

Die beiden Leitziele des Kreisarchivs Nordfriesland sind die Digitalisierung für einen leichten und inklusiven Zugang der Einwohner sowie der Aufbau einer modernen historischen Bildungs- und Jugendarbeit. „Unsere Archive sind nicht nur Aufbewahrungsorte alter Schriftstücke. Sie sind erlebbare Geschichte“, so die Archivleiterin Sara Toschke. Durch die Anschaffung eines Archiv- und Mikrofilmscanner kann ein Zugang zum Archivgut geschaffen und Teile der Bestände digitalisiert werden. Handschriftliche Texte werden durch KI schnell und ohne Vorkenntnisse von Schrifttypen wie Sütterlin und Kurrent lesbar. Durch die Digitalisierung und Einbindung von Künstlicher Intelligenz zur Transkription historischer Quellen soll das Kreisarchiv zu einem frei zugänglichen Forschungszentrum, insbesondere für Schüler, werden. „Das Kreisarchiv ist das Gedächtnis des Kreises. Umso wichtiger ist es, das Wissen, welches wir schützen, auch kostenfrei und inklusiv für alle Menschen bereitzustellen“, erklärt Toschke das Ziel dahinter. Im Rahmen des zweijährigen Projektes sollen zudem zwei Personalstellen geschaffen werden. Die Gesamtinvestition des Kooperationsprojektes mit drei AktivRegionen aus dem Kreis Nordfriesland beträgt 226.452,04 Euro, wovon 55.717,74 Euro über die AktivRegion Südliches Nordfriesland gefördert werden sollen.

Die Radstation am Husumer Bahnhof ist eine Maßnahme des Diakonischen Werks Husums, die die Fahrradvermietung und -verleih, eine kleine Service-Werkstatt sowie einen Verwaltungs-Point mit Buchungsreservierung umfasst. „Mit dem Erwerb einer mobilen Fahrradwaschanlage soll unser Angebot erweitert und noch mehr Kunden akquiriert werden. Das sind zum Beispiel Hotels, Jugendherbergen oder Bildungseinrichtungen, die über einen eigenen Fahrradbestand verfügen, der regelmäßig gepflegt werden soll. Kunden können direkt aufgesucht werden und die Dienstleistung vor Ort erbracht werden“, so Manfred Hansen von der Radstation Husum. Dafür wird zusätzliches Personal benötigt, welches die entsprechenden Mitarbeiter anleitet und sich unter anderem um die Akquise, die Öffentlichkeitsarbeit und Auftragsabwicklung kümmern soll. Bisher gibt es in Husum keine mobile Fahrradwaschanlage. Die Anlage hat ihren festen Standort in der Radstation, es ist ein Einsatz zu diversen Veranstaltungen wie Messen oder Bauernmärkten geplant. Das Projekt wird mit 146.060,67 Euro veranschlagt, wovon 83.131,66 Euro über die AktivRegion gefördert werden sollen.

Als neues Mitglied wurde Betina Breucha in die AktivRegion Südliches Nordfriesland aufgenommen.

Sobald die Bewilligung des Landesamtes für Landwirtschaft und nachhaltige Landentwicklung vorliegt, können die genannten Maßnahmen mit Unterstützung der AktivRegion umgesetzt werden.

 

Die Projekte werden gefördert aus dem Landesprogramm ländlicher Raum (LPLR) Schleswig-Holstein auf Initiative des Ministeriums für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz (MLLEV) durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).